Urlaub auf Malta I
Urlaub auf Malta II
Mal wieder ist nichts aus meinem Vorhaben geworden sich früher zu melden. Aber ich wollte das gute Wetter nutzen, und war unter anderem Pilze suchen und auf der Photokina.
Am dritten Tag haben wir uns entschieden eine Jeep-Tour zu buchen. Dazu sind wir in die Stadt zu einem der zahlreichen Tour-Büros gegangen.
Es war so heiß, dass ich mir so einen blöden Touri-Hut kaufen musste. Ich finde diese Dinger eigentlich affig, aber besser so, als wenn man einen Sonnenstich bekommt. Letztendlich war ich froh das Ding zu haben.
Den Rest des Tages haben wir dann beschlossen am Strand zu chillen. So am Meer ließ es sich gut aushalten. Das Wasser war wieder herrlich.
Abends waren wir wieder im gleichen Restaurant, es hat uns ja so gut geschmeckt. Danach waren wir wieder im Katzenpark, und haben wieder Wein am Strand getrunken.
Dabei ist ein Gewitter aufgezogen. Sah schon toll aus, aber es wurde ungemütlich.
Am vierten Tag mussten wir wegen der am Vortag gebuchten Jeep-Tour schon sehr früh aufstehen, da wir um 8 Uhr abgeholt werden sollten.
Ob wir im richtigen Jeep gelandet sind, wissen wir nicht, da der Name eigentlich ein anderer war. Aber was soll’s. Sonst hat sich keiner gemeldet.
Im Jeep waren wir 7 Personen. Der Fahrer (ein winziger Maltese), eine italienische Familie (Vater, Mutter und zwei erwachsene Söhne).
Zunächst mussten wir quer über die ganze Insel um zum Fährenhafen zu kommen. Da wir spät dran waren, hat sich der Fahrer „beeilt“. Bei den schlechten Straßenverhältnissen, der wilden Fahrweise (aller), und den harten Pritschen im Jeep war alleine das schon ein Abenteuer.
Bei der Fahrt konnten wir uns aber einen kurzen Einblick über Malta abseits der Touristenzentren an der Küste machen. Malta ist zwar schön, aber sehr trocken, karg und steinig.
Bei uns kommt Kaktusfeige in exotische Mixgetränke, und dort wächst das wie Unkraut am Straßenrand.
Die Fähre haben wir zum Glück noch erwischt und konnten nach Gozo (die kleinere Schwesterinsel von Malta) übersetzen.
Unser Fahrer erzählte uns, dass Gozo noch zum großen Teil so ist, wie Malta früher mal war. Es ist ruhiger, die Orte kleiner und verschlafener, ländlicher.
Tatsächlich gibt es dort ein wenig Landwirtschaft, aber auch Gozo ist recht karg. Ohne Bewässerung geht dort nichts. Die Dörfchen sehen teilweise sehr arabisch aus, und scheinen verlassen zu sein. Kein Kind, kein Hund, kein Auto auf der Straße. Das ändert sich dann aber am späten Nachmittag, wenn die Hitze etwas nachlässt.
Tja, wir dachten, die Straßen auf Malta sind schon schlecht. Aber Gozo topt das Ganze um Welten. Immer, wenn wir dachten, schlimmer geht es nicht mehr, wurden wir noch mehr durchgeschüttelt. Das ist aber nicht unbedingt negativ gemeint. Selbst fahren möchte ich da nicht, aber auf dem Jeep hat es Spaß gemacht. Dort macht ein Jeep wirklich Sinn.
Die Tour ging zu einem Sandstrand. Mir schien der Sand dort aber hingefahren worden zu sein, da er nicht zu der umliegenden Landschaft passte. Außerdem waren im Wasser viele Steine zu sehen.
Durch das Gewitter in der Nacht war die See an dieser Stelle so rau, dass Baden eigentlich nicht erlaubt war. Es waren zwei junge Rettungsschwimmer da, aber sie hatten ja nichts zu tun und langweilten sich. Das gab ein nettes Motiv ab, und so nutze ich die Zeit zum Fotografieren.
Dort kamen wir auch mit der italienischen Familie ins Gespräch. Sehr nette und offene Menschen aus der Nähe von Rom.
Dann haben wir halt in einer Bucht gemacht, in der „Garagen“ in den Fels gehauen wurden. Unser Fahrer erzählte uns, dass dort in alten Zeiten Sklaven gehalten wurden, um sie zu verschiffen.
An der Nordküste kamen wir dann zu einer Steilküste, die einen atemberaubenden Ausblick auf die raue See, und die wahnsinnige Brandung bot. Außerdem gibt es dort Salinen. In der Antike haben die Malteser dort Salz „abgebaut“ und damit römische Händler bezahlt. Salz war früher so wertvoll, dass es oft als Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Diese Salinen werden heute noch genutzt.
Wasser wird in einem großen Becken gesammelt und dann aus diesem Becken in kleinere und vor allem flachere Becken weiter geleitet. Dort verdunstet das Wasser, das Salz bleibt im Becken und kann abgetragen werden.
Im Preis inbegriffen war auch ein Mittagessen, welches wir in einem schönen Hof eines Restaurants zu uns genommen haben. Dort wollten wir uns noch die Zitadelle anschauen, aber dazu blieb leider keine Zeit mehr.
Die Fahrt ging weiter zu einem Ort, der für mich persönlich den Höhepunkt der Reise darstellte. Wir sind an das Ufer gefahren, wo sich das weltberühmte Azure Window und der Fungus Rock befinden, welche schon in vielen Filmen zu sehen waren.
Dieser Ort ist unbeschreiblich. Man sieht, dass das Meer früher mal höher gewesen sein muss, weil es über einen breiten Streifen eine Art Mondlandschaft geschaffen hat. Um gute Motive zu finden, bin ich da quer durch gehüpft. Wenn man da abrutscht, kann man sich an den scharfen Kanten ganz schön weh tun.
Der Fungus Rock ein ein großer Felsen, der aussieht, als wäre er gerade von der Küste abgebrochen wäre.
Das Azure Window ist eine Art natürlich geschaffenes Fenster im Felsen. Das schöne dort ist, dass man im Prinzip machen kann, was man will. Es ist nichts abgezäunt, es gibt keine Verbotsschilder. Für einige der Bilder musste ich teilweise ganz schön waghalsige Kletterpartien unternehmen. Aber es hat sich gelohnt. Die raue See hat die ganze Situation noch deutlich aufgewertet.
User letzter Stopp war eine Kirche, die sogar schon der Papst besucht hat. Die Kirche wurde an der Stelle errichtet, an der früher mal ein Wunder passiert sein soll. Das Besondere an der Kirche ist aber, dass dort viele Danksagungen von Menschen hängen, die unverhofft eine schlimme Krankheit oder Unfall überlebt haben.
Zurück auf Malta haben wir wieder im gleichen Restaurant gegessen, und relativ früh völlig erschöpft ins Bett gefallen. Das war auch gut so, denn am nächsten Tag sollten wir schon um 05:40 Uhr abgeholt werden.
Die frühe Uhrzeit habe ich kurz genutzt um den Sonnenaufgang zu fotografieren.
Die Rückreise verlief, bis auf einige wenige Turbulenzen, relativ ereignislos.
Fazit
Malta ist relativ nah und auf jeden Fall eine Reise wert. Man bekommt landschaftlich und kulturell viel geboten, und man kann entspannenden Strandurlaub machen.
Schade fand ich es, dass wir nicht mehr die Zeit hatten uns die jungsteinzeitlichen Tempel besuchen konnten.
Weitere Fotos findet ihr im entsprechenden Album auf meinem Flickr-Stream.